Wie geplant machen wir uns auf den Weg Richtung Vik und sitzen bereits um kurz nach 8 Uhr im Auto, was sich unverschämt früh anfühlt, da die Sonne derzeit überhaupt erst um ca. 9:15 Uhr aufgeht. Aber immerhin, sie geht auf! Bei Sonnenschein & Regenbogen machen wir eine Stopp beim Skogafoss Wasserfall und eine Kaffeepause bei den Reynisfjara Felsen in Vik. Die spitzen, schwarzen Felsen stehen im Meer vor der Küste und hierbei soll es sich um versteinerte Trolle handeln. Zusammen mit dem schwarzen Strand und den hohen Wellen sehr schön anzusehen.
Wir bleiben allerdings erstmal nicht in Vik und lassen auch alle anderen Highlights der Strecke aus, denn wir fahren weiter Richtung Osten zur Jökulsarlon Gletscherlagune. Dieser See ist bekannt für seine auf ihm treibenden Eisberge, die vom Breidamerkurjökull abbrechen. Dort angekommen sehen wir allerdings erstmal nichts, weit und breit nur Nebel. Fast wären wir vorbei gefahren. Im grauen Schleier ist ein Gewässer erkennbar, in dem ein paar Eisschollen treiben. Mehr als 10 Meter weit sieht man nicht. Wir folgen den Eisschollen und gelangen zu einem schwarzen Strand, an dem einige von den Eisblöcken wieder angespült werden. Der Versuch, an ein cooles „ich sitze auf dem Eisblock“ Foto zu kommen, endete leider mit nassen Füßen und nasser Hose. Dank des rumgekasperes sind wir allerdings länger geblieben und plötzlich hat sich der Nebel gelichtet. Auf einmal waren da schneebedeckte Gipfel, und Eisberge und ein größer See. Sehr fantastisch. Die Strecke von insgesamt 500 KM an diesem Tag hat sich wirklich gelohnt. Abgesehen vom Nebel hatten wir allerbestes Wetter und einen super Tag, getrübt nur vom nicht perfekten Gesundheitszustands Florians. Der krönende Abschluss unseres leckeren Abendessens hätte nur noch von einer erfolgreichen Polarlichter Aussichts-Tour getoppt werden können. Kurz nach 22 Uhr hatten wir uns auf die Pirsch gemacht und uns mit anderen ausschauhaltenden in Parkbuchten gedrängelt – leider ohne Erfolg, es war wohl zu bewölkt.
Unsere Unterkunft in VIK kann man als grenzwertig einstufen. Der Betreiber ist ein junger, netter und hilfsbereiter Typ und das Gästehaus ein einen gewissen Charme. Auf der andern Seite ist das aber eine uralte Hütte, in der seit – ohne Witz bestimmt 60 Jahren – nichts renoviert wurde. Teppichböden, Fenster, Badezimmer – alles gruslig alt. Gemeinschaftsbad und ohne Frühstück wird hier in der Nebensaison noch 100 EUR verlangt.
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