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Golden Rock

Der Ort Kyaikhtiyo ist die Basisstation für die Tour hinauf zum „goldenen Felsen“ und hier ist die Hölle los! Unzählige Menschen, eine Art Volksfeststimmung. Alles Mögliche wird verkauft und gekauft, die unterschiedlichsten Gerüche. Ein enormer Trubel und verschiedenste Fahrzeuge, die sich permanent hupend durch die Massen drängeln. Eine Stunde nach Ankunft hatten wir dann auch endlich eine Unterkunft gefunden, was gar nicht so einfach war. 50 USD für die Übernachtung im übelsten Bunker ist hier leider Standard. Wie so oft hatten wir aber enormes Glück: im „Lotus Dar Da“ haben wir einen schicken Bungalow für knapp 30 USD ergattert.

Beim „golden Rock“ handelt es sich um einen Felsbrocken der auf einem ca. 1.200 Meter hohen Berg so merkwürdig liegt, dass es den Anschein hat, er könne jeden Moment hinunter kullern. Einzig ein Haar Buddhas verhindert das und so handelt es sich bei dem Felsen um eines der größten, buddhistischen Heiligtümer.
99 % aller Besucher lassen sich mit umfunktionierte Trucks vom Basecamp in Kyaikhtiyo nach oben fahren und laufen dann die letzten 15 Minuten. Wem das zu anstrengend ist, der kann sich auch die letzten Meter noch in einer Sänfte tragen lassen. Wir haben uns für die sportlichste aller Variante entschieden und sind nach dem Frühstück mit leichtem 2 Tagesgepäck losmarschiert. Denn, oben hat uns eines der wenigen Hotels überhaupt – und noch dazu das vermutlich beste – erwartet. Wir hatten uns im Mountain Top Hotel für eine Nacht eingebucht. Überrascht wurden wir durch ein Upgrade in ein Zimmer mit sensationeller Aussicht vor allem zum Sonnenaufgang, er sich direkt vom Bett aus hat beobachten lassen. Das schicke Hotel hatten wir uns auch redlich verdient, nachdem wir uns knapp 6 Stunden den Berg hinaufgeschleppt hatten. Es ging fast ausnahmslos bergauf und immer wieder Treppen, Treppen. Treppen, Tr… ! Zu Beginn hatte es über Ü30-Grad, mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Aber, je höher wir kamen, desto besser wurde das Klima. Besucht wird der Berg fast ausschließlich von Asiaten und die kamen uns immer mal wieder auf ihrem Rückweg entgegen. Wie es des öfteren in Myanmar der Fall ist, wird man ungefragt fotografiert oder um ein gemeinsames Foto/Selfie gebeten und so haben wir selbst im nassen und verschwitzten Zustand in so manche Kamera gelächelt. Durch den zeitweisen Pilger-Gegenverkehr und die ständigen Verkaufsstände für Getränke, Souvenirs, etc., war der Weg zwar nicht so idyllisch wie gedacht, hat sich aber dennoch ganz sicher gelohnt.

Oben angekommen staunten wir nicht schlecht über die unerwarteten Menschenmassen. Es war klar, dass der Ort gut besucht sein würde, allerdings drängelten sich auf dem Areal schätzungsweise 50.000 Menschen – vermutlich sogar einige Tausend mehr. Im Anschluss an den Bilderbuch Sonnenuntergang wurde dann auch deutlich, dass die Pilger alle am Berg übernachten werden – Bambusmatte, Decken, Mütze, dicht an dicht…

Und zu guter letzt noch die Beschreibung der abenteuerlichen Talfahrt. Auf der Ladefläche der anfangs erwähnten LKW Trucks sind ca. 8 engen Sitzbänke montiert, und sobald einer dieser LKW die erhöhte Einladestation anfährt, an der hunderte Menschen warten, stürzen sich alle auf den Truck. Wenn jeder verfügbare cm vergeben ist, geht es 30 Minuten wie in einer Achterbahn abwärts. Wir hatten ernsthaft Spaß!

Im Anschluss ging es mit dem Bus zurück nach Yangon für eine letzte Übernachtung. Daher kann man schon mal sagen, dass Myanmar uns schon sehr gut gefallen hat. Vorrangig die im Norden enorm freundlichen, sehr traditonell lebenden (und gekleideten) Myanmare (tatsächlich ist das die korrekte Bezeichnung). Bagan war das unangefochtene Highlight. Die Pagoden an sich und auch die schier unendliche Anzahl dieser Tempel sind schon sehr beeindruckend. Ansonsten muss man leider auch sagen, dass es unglaublich schmutzig ist. Plastikmüll überall, wie wir es vorher in der Menge nicht nicht gesehen haben. Auch auf dem Weg zum Berg gibt es ehrlich keinen qm, auf dem nicht irgendeine Plastikflasche oder Verpackung liegt. Hinzu kommt, dass fast alle Männer ständig Bettelnuss kauen und dabei rote Pfützen auf den Boden spucken, manchmal in Kombination mit einem ungenierten rumgerotze. Und die Hunde… es sind so, so viele.
Morgen geht es weiter nach Chiang Mai.

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